Übung 7: Albern flanieren

“Der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden. Es scheint mehr bestimmt, stolpern zu machen, als begangen zu werden.”

-Franz Kafka

Wer kennt nicht die berühmte Monty Python Sketch mit dem „Ministry of Silly Walks“. John Cleese bewegt sich mit Melone, Anzug und Aktentasche dermaßen schräg durch die Londoner City, dass man kaum glauben möchte, dass sich in seinen Beinen Knochen befinden. (Wer den Sketch nicht kennt – einfach mal nachsehen, den gibt’s im Netz.) Die Bewegungen, die er vollführt, laufen unter der Rubrik Hochleistungssport. Wir beginnen eine Stufe niedriger (was Dich nicht davon abhalten soll, John Cleese ruhig mal zu imitieren).

Der Gang einer Person bestimmt in vielen Fällen maßgeblich ihren Charakter. Daher ist es gut, verschiedene Gänge auszuprobieren. Hervorragend geht dies, wenn Du Dir einen schönen Spaziergang überlegst. Zu Beginn setzt Du einfach die Füße anders auf als sonst (z. B. kann man erst mit der Außenseite oder der Ferse oder dem Mittelfuß oder dem Vorderfuß aufsetzen). Diese kleinen Änderungen ändern sofort Deinen Gang. Du kannst jetzt auch noch die Fuß und Beinstellung variieren. Geh mal etwas breitbeiniger oder etwas enger. Setze die Füße mal etwas schräg auf. Versuche, bei allen Gängen locker zu bleiben. Die übrigen Körperbewegungen sollten zum Gang passen. Bei diesen Übungen geht es nicht darum, möglichst originell zu sein. Es geht vielmehr darum, das eigene Körpergefühl durch die Wahrnehmung kleinster Veränderungen und ihrer Wirkung zu schulen.
Such Dir auf deinem Spaziergang ein nettes Plätzchen, von dem Du Leute beobachten kannst. Wie gehen die? Präge Dir ihre Gangarten genau ein. Versuche, diese Gänge beim Weiterlaufen möglichst genau zu imitieren. Was drücken diese Gänge aus?

Zu Hause angekommen ist dann noch mal Zeit, einen echten Silly Walk zu üben.