HALLO NAZI von MONOBLOCK
JAN: Wenn ein Mann am Boden liegt, schlägt man nicht mehr zu.
RUDI: Nicht?
JAN: Nein, nicht wenn Männer kämpfen.
Die theaterwerkstatt kommt mit einer neuen Produktion !
Stolz präsentieren wir: HALLO NAZI von MONOBLOCK.
Samstagabend. Nach einer Schlägerei treffen der Neonazi Rudi und der polnische Autoschrauber Jan in einer Gefängniszelle wieder aufeinander.
Jan liebt Autos und Filme, und er ist fest davon überzeugt, dass jeder sein Glück machen kann, wenn er nur fleißig genug ist.
Den Schock, an diesem Abend Opfer eines rechtsradikalen Überfalls gewesen zu sein, muss er erst einmal verdauen.
Rudi seinerseits gehört zu einer neuen Generation von Neonazis. Sie gibt sich äußerlich modern, verbreitet am Ende aber doch nur wieder die altbekannten Vorurteile und Hassbotschaften.
Rudis Waffe ist nicht die Faust, sondern das Wort. Auch wenn er sich mit den kritiklos vom rechten Rand übernommenen Parolen um Kopf und Kragen redet.
RUDI: Heute Abend haben wir uns gewehrt. Nationaler Widerstand. Wenn die Politik uns im Stich lässt, dann nehmen wir die Sache ab jetzt selbst in die Hand.
Und so herrscht in der Zelle eine Atmosphäre des Misstrauens, das nur kurz aufbricht, wenn gemeinsame Interessen zum Thema werden. Bis eine Katastrophe die beiden endgültig in ihre Lager zurückwirft.
Die Grenzen zwischen rechts, rechts-national und rechtsextrem sind heute so fließend wie nie zuvor.
Eine neue Generation von jungen Rechtsextremen hat sich herausgeschält, nennt sich “Nationaler Widerstand” oder gar “Nipster” (Mischung aus Nazi und Hipster), nutzt intensiv und selbstverständlich das Internet zur Verbreitung ihrer Ideologien, kleidet sich modisch und betreibt neuerdings sogar vegane Kochshows auf Youtube.
Sie geben sich harmlos. Ihre Ideologien sind es nicht.
“Hallo Nazi” stellt die Frage, wie man mit rechtsextremen Jugendlichen diskutiert, wenn sie eisern an Parolen festhalten, die sie von den Rattenfängern des rechten Randes eingetrichtert bekommen.
Und wie man ihnen zeigt, dass Faschismus kein Spiel ist.
JAN: Deutsche sind nie schuld, immer die Anderen. Die Deutschen sind immer die Guten, machen Krieg, töten die halbe Welt, machen alles kaputt und haben keine Schuld.
RUDI: Scheiße, jetzt kommt wieder die Kriegsnummer.
Aufführungstermine:
- Samstag, 25. März 2017 um 20:00 Uhr
- Freitag, 31. März um 20:00 Uhr
- Samstag, 01. April um 20:00 Uhr
- Mittwoch, 05. April um 10:00 Uhr
- Freitag, 05. Mai um 20 Uhr
- Samstag, 06. Mai um 20.00
Wie gewohnt in der Aula des Teletta-Groß-Gymnasiums in Leer!